Hallo

Da stand ich heute morgen unter der Dusche und nahm das Wasser wahr, das an meinem Körper runterrauschte. Ich versuchte, wie immer unter der Dusche, mich ganz bewusst mit diesem Moment zu verbinden, voll in der Wahrnehmung zu sein, achtsam meinen Körper beobachtend.


Die Augen geschlossen. Meine Atmung. Die Wärme des Wassers auf der Haut. Die leichte Massage, da wo das Wasser auf die Hautoberfläche trifft. Meine Füsse auf dem Boden. Meine Gedanken, die durch meinen Kopf strömen.

Ich versuchte, ganz im Hier und Jetzt zu sein.

Und ich merkte, dass es mir nicht gelingt. In meinem Körper rauscht gefühlt seit 2 Wochen ein Güterzug an Erregung, Emotion, Gedankenflut in Dauerschleife durch Herz, Bauch und Kopf. Ich fühle mich so disreguliert wie schon lange nicht mehr. Und als ich da unter der Dusche stand, war es plötzlich sonnenklar:

Das, was ich seit Wochen wahrnehme, worüber ich sogar spreche und schreibe, ist plötzlich in meine Zellen eingesickert. Endlich konnte ich hinschauen und es ansehen, annehmen.

Ich brauche eine Pause!

Mein Körper schreit seit Wochen laut danach und durch meine sehr hohe Resilienzfähigkeit habe ich es immer wieder erfolgreich "verarbeitet" (eigentlich weggeschoben😉). Für die nächsten Stunden, meist über Nacht.

Kennst du das, wenn du abends ins Bett fällst, unbefriedigt, obwohl der Tag eigentlich recht ordentlich und auch erfolgreich war, körperlich müde und geistig hochangeregt, innerlich in Alarmbereitschaft, obwohl da gar keine Gefahr droht? Wenn du Kopfweh hast, weil du nicht aufhören kannst, wie ein Turboradiesli Gedanken zu produzieren?

Alles Wichtige erledigt, die Kinder zufrieden, der Haushalt gemacht. Sex wäre schön, aber naja, Morgen ist auch ein Tag. Aber der Körper, der kommt nicht zur Ruhe. Es fühlt sich eher so an: 

Als wäre ich auf der Flucht und würde immer wieder über die Klippe springen. Free fall. Landung. Und gleich nochmals von vorn.

Wenn ich bei der Arbeit diese Energie bei einem Klienten oder einer Klientin wahrnehme, dieses hochaktive Nervensystem, dann weiss ich genau, was dieser Mensch tun kann. Der erste Impuls ist meistens: Ruhe, Stressreduktion. Was kannst du weglassen, loslassen? Dann eine Körperübung. Viele Körperübungen, wenn nötig.

Natürlich mache ich das seit 2 Wochen "mit mir selbst". Es funktioniert ja auch kurzzeitig, aber eben nicht dauerhaft. Heute wurde mir sehr bewusst, weshalb das so ist. Ich war bisher nicht wirklich bereit, den Pitbull Griff wirklich ganz zu lösen.

Jetzt ist Zeit. Ich entschied mich heute, unter der Dusche, diesen
 Monat alles ganz anders zu machen.

Ich werde nichts tun, was nicht zwingend nötig ist.

Das heisst: keinen Haushalt (den übergebe ich ganz meiner Putzfee, die gerne auch häufiger/länger kommen darf), keine unnötigen Arbeiten, keinen Newsletter, keine neuen Kunden, keine zusätzlichen Buchungen, keine Projekte, keine Gefälligkeiten, keine Hobbyfahrereien, kein Kochen und wahrscheinlich gibt's da noch einiges mehr.


Ich verspreche mir, mich selbst den ganzen Dezember über zu fragen: 
- Ist das essentiell und notwendig?
- Stirbt jemand, wenn ich es nicht tue? 😉

Falls beide Antworten nein sind, ist es nichts, was ich jetzt gerade tun muss.

So werde ich durch meinen Dezember gehen.

Falls du dir also überlegt hast, bei mir eine Session zu buchen, dann darfst du gerne noch ein paar Wochen warten und dich ab Januar melden. 😊🙏🏼

Mein Körper will jetzt Pause. 

Ich wünsche dir einen wunderbaren restlichen ersten Advent und einen schönen Monat. Wir hören uns im Januar wieder. 


PS: Wenn du meine Beiträge wirklich gar nicht missen will, kannst du gerne den Embodywork Adventskalender von COSMO SOMA abonnieren. Dort teile ich zusammen mit Sabrina Leo bis zum 24.12. Impulse und Wissen rund um Körperkommunikation und Körperarbeit (die Inhalte sind bereits vorbereitet😉).

Alles Liebe 🫶
Mirella

(nun wurde der geplante 2 Sätze Newsletter doch etwas länger. Nun ja. Aber jetzt mach ich Pause. 😉)

Sind wir schon miteinander vernetzt?